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Spiel mir das Lied vom wilden Weserbergland...

Westernreiten scheint in unserer Region eine Rarität zu sein. Nur selten sieht man Reiter, die für ihre Leidenschaft Cowboyhüte und Jeans der Reitkappe und -hose vorziehen. Westernreiten ist jedoch mehr als traditionsbewusstes Einkleiden. Es zählt zunächst das passende Pferd. Silke Hölscher hat es gefunden: Bonny, eine Sternschnuppe aus dem "Wilden Westen". Bei uns steht sie diesen Monat besonders im Fokus.

Bonny ist eine Quarterhorsestute, die unter ihrer Trainerin und Besitzerin, Silke Hölscher, mit viel Freude eifrig und ausdauernd bei der Arbeit ist. Galopp ist stets ihre Lieblingsgangart. Allerdings vermisst sie bei ihren Ausritten so manches Mal die Rinderherden im weiten Weserbergland.

Westernreiten ist eine Form des Reitens, das sich aus der alltäglichen Arbeitsreitweise amerikanischer Rinderhirten (Cowboys) entwickelt hat - mit mehr als 20 Disziplinen. Bei der Arbeit an der Herde müssen die Pferde möglichst eigenständig arbeiten und auf kleinste Gewichts- und Schenkelhilfen reagieren. Daher kommt auch die typische einhändige Zügelführung, das sogenannte Neck-Reining - ein Cowboy hat somit immer eine Hand frei für seine Arbeit. Ein weiteres markantes Bild zeigt sich bei spektakulären Stopps (Sliding Stop), bei denen das Pferd mit der Hinterhand fast auf dem Boden "sitzt". Ferner sieht man schnelle Drehungen (Spins) um die Hinterhand, verbunden mit rodeoartiger Atmosphäre und das in Kombination mit der traditionell anmutenden Cowboy-Kleidung.

Spezielle Turniere setzen dieses Können voraus. So sind beim sogenannten Trail Geschicklichkeitsaufgaben gefordert, wie etwa ohne Abzusitzen das Öffnen von Weidetoren oder die sichere Überquerung von Holzbrücken.

Wir wünschen Bonny weiterhin viel Spass bei ihrem Job und vielleicht trifft sie auch hierzulande mal auf eine Rinderherde, die zahlenmäßig keine Wildwest-Wünsche offen lässt.

Text: Doris Marten, Silke Hölscher

 

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